30 Jahre Erklärung zum Weltethos – 10 Jahre Initiative Welthethos e.V.

15. August 2023

Herzlich möchten wir Sie und Euch zu nachfolgenden Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums
der Erklärung zum Weltethos einladen:
30 Jahre Erklärung zum Weltethos – 10 Jahre Initiative Weltethos e.V.

WELT.WEITE.WERTE

Jubiläumsprogramm September 2023
Vor 30 Jahren, am 4. September 1993, wurde vom Parlament der Weltreligionen in Chicago die
„Erklärung zum Weltethos“ unterzeichnet. In einem interreligiösen Beratungsprozess unter der
Ägide von Prof. Dr. Hans Küng (1928-2021), katholischer Theologe aus Tübingen, war diese
Deklaration gemeinschaftlich formuliert worden. 200 Delegierte aus allen Religionen
unterzeichneten sie. Die breite Zustimmung wertete Küng „als ein vor kurzer Zeit noch kaum zu
erwartendes unübersehbares Zeichen der Hoffnung … für die Zukunft der Religionen und den
Frieden der Welt“.
Das 30. Jubiläum möchte die Initiative Weltethos e.V., die 2013 in Blankenese gegründet wurde
und sich dieser Erklärung verpflichtet fühlt, nutzen. Denn die Welt ist in den vergangenen
Jahrzehnten nicht weniger komplex und noch konfliktreicher geworden. „Die in den
verschiedenen Kulturen und Religionen bestehenden gemeinsamen Werte können dazu
beitragen, Konflikten vorzubeugen oder sie friedlich zu lösen“, ist die Initiative überzeugt.
Austausch, Verständigung und Perspektivwechsel seien unverzichtbar, um Brücken zu bauen.
Dazu möchte das Jubiläumsprogramm beitragen!


Konfitag 2023
Werte, die mein Leben reicher machen
Sa 2. September, 14 – 18 Uhr | Gemeindehaus Mühlenberger Weg 64a


Mit der Gründung seines Projektes Weltethos reagierte Prof. Hans Küng auf die
Herausforderungen seiner Zeit. Heute, 30 Jahre später, stehen wir vor ähnlichen, aber auch vor
ganz anderen Herausforderungen. Wer mit jungen Menschen zu tun hat, stellt fest, dass sie
zunächst nach einem Halt in ihrem Leben fragen, anders: Was braucht es wirklich, damit mein
Leben gelingt? Dieser Frage werden sich Konfirmandinnen und Konfirmanden von Pastor
Klaus-Georg Poehls gemeinsam mit dem Religionspädagogen Walter Lange während des
diesjährigen Konfitages zum Weltethos widmen. Küngs Grundgedanke – „ein Vertrauen, das
trägt“ – soll näher entfaltet werden. Seit 2005 gestalten Walter Lange und Pastor Poehls einmal
im Jahr einen solchen Konfitag in der Blankeneser Gemeinde. Die Ergebnisse werden am
folgenden Sonntag im 10 Uhr-Gottesdienst vorgestellt.

Gottesdienst mit Konfirmand:innen
So 3. September, 10 Uhr | Blankeneser Kirche am Markt


Den Gottesdienst zum Weltethos gestalten Pastor Klaus-Georg Poehls und Religionspädagoge
Walter Lange gemeinsam mit Konfis, die ihre Erkenntnisse aus dem Konfitag am 2. September
einfließen lassen.


Weltethos-Ausstellung „Weltreligionen Weltfrieden Weltethos“
So 3. bis Mo 11. September | Blankeneser Kirche am Markt


Das Projekt Weltethos stellt die Frage nach gemeinsamen ethischen Werten, Normen und
Maßstäben der Religionen und ihrer Bedeutung für die heutige Zeit. Die von der Tübinger
Stiftung Weltethos konzipierte Ausstellung umfasst 15 Tafeln. Die Tafeln 1-8 stellen die großen
Weltreligionen Hinduismus, Chinesische Religion, Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam,
Sikhismus und Bahaitum vor – mit Bildern, Sachinformationen, religiösen und ethischen Texten
sowie je einem Schlüsseltext von Hans Küng. Auf den Tafeln 9-11 werden die ethischen
Grundprinzipien „Jeder Mensch soll menschlich behandelt werden“ und die „Goldene Regel“ in
Text und Bild dargestellt. Die Tafeln 12-15 thematisieren die vier ethischen Weisungen:
Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Partnerschaftlichkeit.
www.weltethos.org
Schulklassen und andere Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen! Die Broschüre zur Ausstellung
ist für 2 € im Gemeindehaus erhältlich. Öffnungszeiten: Mo bis Sa 9 bis 17, So ab 12.30 Uhr | Führungen
auf Anfrage möglich: Pastor Klaus-Georg Poehls, Tel. 866250-25


Goldene Regel und
Nächstenliebe – überdacht

Mi 6. September, 19.30 Uhr | Gemeindehaus Mühlenberger Weg 64a


Vortrag von Prof. Dr. Christoph Seibert, Ordinarius an der theologischen Fakultät der
Universität Hamburg mit den Schwerpunkten Ethik und Religionsphilosophie


Der katholische Theologe Hans Küng, Initiator der Tübinger Stiftung Weltethos, hielt die
Goldene Regel – das Prinzip der Gegenseitigkeit menschlichen Handelns (‚Behandele andere so,
wie Du von ihnen behandelt werden willst‘) – für die Grundlage jeder Religion, für die
friedenstiftende Ethik des Weltethos schlechthin. Angesichts der krisengeschüttelten Weltlage
jedoch stellt sich die Frage: Warum spüren wir so wenig davon? Und wie verhält sich das Gebot
christlicher Nächstenliebe, die auch den Feind einschließt, zur Goldenen Regel? Übertrifft dieses
Gebot die Goldene Regel nicht vollkommen realitätsfern? Eine Überforderung, die zudem die
Einladung enthalten mag, Gutmütige auszunutzen?
Prof. Dr. Christoph Seibert wird in seinem Vortrag die Entwicklung des ethischen Prinzips der
Goldenen Regel darstellen, wird sie einordnen und ihre Grenzen beleuchten.
In Kooperation mit der ev. GemeindeAkademie Blankenese
www.gemeindeakademie.blankeneser-kirche.de | Eintritt: 5 €


Festgottesdienst
So 10. September, 10 Uhr | Kirche

mit einer Predigt von Prof. Dr. Hermann Häring, katholischer Theologe, Küng-Schüler,
wissenschaftlicher Berater der Stiftung Weltethos in Tübingen, und Pastor Klaus-Georg Poehls
(Liturgie)
Musikalische Gestaltung: Eberhard Hasenfratz


Zeitgemäßes Weltethos –
wie könnte das aussehen?

So 10. September, 15 Uhr | Gemeindehaus Mühlenberger Weg 64a


Podiumsgespräch mit Impulsen von:
Pastor Klaus-Georg Poehls, Kirchengemeinde Blankenese
Rabbiner Daniel Alter, Absolvent des Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam, Frankfurt am Main
Mounib Doukali, stellvertretender Vorsitzender der Schura – Rat der islamischen
Gemeinschaften in Hamburg
Abu Ahmed Yakobi, Fachrat für islamische Studien, Hamburg (angefragt)
Moderation: Rolf Starck, Vorstand der Initiative Weltethos e.V.


Friedensoratorium
Das gleiche WORT

So 10. September, 18 Uhr | Blankeneser Kirche am Markt
Wie spannend klingt es, wenn vier Komponist:innen aus vier Weltreligionen – Judentum,
Buddhismus, Christentum und Islam – und drei Kontinenten gemeinsam ein Stück schreiben, das
Texte zu den ethischen Gemeinsamkeiten ihrer Traditionen vertont? Das lässt sich bei „Das
gleiche WORT“ erfahren. Das Friedensoratorium will anregen, Offenheit und Verständnis
gegenüber anderen Kulturen und Religionen durch Wissen über ihre Gemeinsamkeiten zu leben.
Das Gemeinschaftswerk des internationalen Künstlerkollektivs Koru, das sich 2018, angetrieben
durch die weltweiten religiösen und kulturellen Konflikte, gründete, wurde am 11. Februar 2023
unter Schirmherrschaft des Interreligiösen Forums Hamburg (Vorsitzende: Bischöfin Kirsten
Fehrs) in der Elbphilharmonie uraufgeführt.
Nach Recherche-Aufenthalten in Hamburg, Jerusalem und New York haben Colin Britt (USA),
Suad Bushnaq (Jordanien/Kanada), Na’ama Tamir Kaplan (Israel) und Steven Tanoto
(Indonesien/Deutschland) das Friedensoratorium gemeinsam geschrieben. Außergewöhnlich war
die Kollaborationsstruktur: Jede Note durfte durch alle Komponist:innen bearbeitet werden. Das
Werk ist in vier thematische Sätze aufgeteilt: Schöpfung, Leben, Frieden und Hoffnung. Zu
hören ist in der Blankeneser Kirche das 30-köpfige Ensemble Koru unter Leitung von Martin
Schneekloth, Hamburg. Die Musiker und Sängerinnen kommen aus ganz Deutschland und dem
europäischen Ausland.
www.dasgleichewort.de | Eintritt frei, Spenden erbeten


10 Jahre „Engel der Kulturen“
Gottesdienst mit Bischöfin Fehrs
Mo 11. September, 18.30 Uhr | Blankeneser Kirche am Markt


Im Mai 2013, während des 34. Kirchentages in Hamburg, wurde im Pflaster zwischen
Blankeneser Kirche und Gemeindehaus der „Engel der Kulturen“ als Intarsie verlegt – ein
Zeichen für den interreligiösen Dialog. Die Konturen des Engels erwachsen aus den Symbolen
der drei abrahamischen Religionen – Halbmond, Stern und Kreuz -, die in einen Kreis
hineinragen. Nur miteinander, durch Zurücknehmen und Demut jedes einzelnen, bilden sie ein
heiles Ganzes: die Engelsform im Inneren.
Bischöfin Kirsten Fehrs (Predigt) und Pastor Klaus-Georg Poehls (Liturgie) gestalten den
Gottesdienst gemeinsam.
Musik: interreligiöser Projekt-Chor unter Leitung von Eberhard Hasenfratz


Theater und Musik zur Passion –
mit judenfeindlichen Tönen?

Mi 13. September, 19.30 Uhr | Gemeindehaus


Vortrag von Prof. em Dr. Johann Michael Schmidt, Meerbusch


Die letzten Tage im Leben Jesu. Alle zehn Jahre widmet sich das komplette Dorf Oberammergau
diesem Thema: mit seinen Passionsspielen. Was 1634 als Einlösung eines Gelübdes nach
überstandener Pest begann, wird seither alle zehn Jahre wiederholt. In 2022 wurden die
Passionsspiele zum 42. Mal aufgeführt – 1769 Mitwirkende und insgesamt 412.000 Zuschauende
waren in 110 Vorstellungen von Mai bis Oktober dabei, unter ihnen Johann Michael Schmidt.
Als Bibelwissenschaftler beschäftigt er sich intensiv mit judenfeindlichen Tendenzen in J.S. Bachs
Passionen. Mit diesen Erfahrungen im Hinterkopf erlebte er die Passionsspiele in Oberammergau
zum ersten Mal. Und fragte sich: Wie nehmen Menschen die gespielte Leidensgeschichte Jesu
wahr, die nicht mehr kirchlich sozialisiert und wenig biblisch gebildet sind? Welch ein Bild von
Jesus und seinem Ende vermitteln ihnen die theatralische wie auch die musikalische
Passionsdarstellung? Sind in ihnen antisemitische Töne wahrzunehmen? In seinem Vortrag wird
Prof. Schmidt die bewegte Geschichte der Passionsspiele wie auch der Matthäus Passion
nachzeichnen und diesen Fragen nachgehen.
In Kooperation mit der ev. GemeindeAkademie Blankenese
Eintritt: 5 €
www.gemeindeakademie.blankeneser-kirche.de | www.passionsspiele-oberammergau.de


Musikalisches Crossover – interkulturell
Sa 16. September, ab 19.30 Uhr | Blankeneser Kirche am Markt


Lecha Dodi – Hymnen der Liebe
Das Hamburger Klezmer-Ensemble A Mekhaye setzt sich für die Verständigung zwischen
verschiedenen Kulturen ein. Es musizieren die Klarinettistin Maike Spieker, die Geigerin Taly
Almagor, Stefan Goreiski (Akkordeon, Gesang, Percussion und Rezitation) und die aus Charkiv
in der Ukraine stammende Sängerin Anna Vishnevska. Hymnen und Lieder der Liebe, an den
Schöpfer wie auch an die Geliebten, stehen im Mittelpunkt dieses Konzertes. El Mekhaye laden
zu einer musikalischen Reise mit jüdischen Liedern, Psalmen und Tänzen ein, deren
Entstehungsgebiet von Osteuropa bis Marokko reicht.
https://amekhaye.de/


Jazz-Fusion mit Sir-Shree, 20.30 Uhr
Die vier virtuosen Musiker aus Altona – Steven Pfeffer, Sitar, Felix Dehmel an den Drums,
Martin Drees am Bass und Javed Syed, Gitarre – verfeinern die indische Klangvielfalt der Sitar
mit Elementen aus Meditation, Fusion und Jazz.
www.sir-shree.de


Orientalische Klänge, 21.30 Uhr

Die Oud, mit Sitar und Mandoline verwandt, ist ein lautenähnliches altertümliches Instrument
aus Syrien. Anwar Thaliji, ein syrischer Virtuose, bringt diese besondere arabische Musik in der
Blankeneser Kirche zum Erklingen.


Roots II für Klavier-Trio, 22blanke.30 Uhr
Carolin Broosch, Violine, Daniel Sorour, Violoncello, und Eberhard Hasenfratz, Klavier,
gestalten das letzte Crossover-Projekt des Abends. Roots II, ein Trio des amerikanischen
Komponisten David Baker (1931-2016), spielt mit folkloristischen Elementen verschiedenster
Kulturen, gepaart mit Einflüssen aus Klassik und Jazz.
Konzerte im Rahmen der ‚Nacht der Kirchen‘ Hamburg | Eintritt frei, Spenden erbeten
www.ndkh.de


Links
www.weltethos.org
https://initiative-weltethos.de
www.blankeneser-kirche.de
www.gemeindeakademie.blankeneser-kirche.de
https://blankenese.de/gedanken/
Hans Küng war vom Leitmotiv eines tiefen Vertrauens inspiriert: Vertraue der Welt, den
Mitmenschen und Gott. Daraus erwuchs eine Fülle von interessanten Büchern und
weiterführenden Gedanken. Prof. Hermann Häring und Religionspädagoge Walter Lange
übermitteln auf der Website www.blankenese.de wöchentlich per Newsletter einen Denkanstoß
des weitblickenden Theologen aus Tübingen. Über die Homepage lässt er sich abonnieren.
www.lange-rode-stiftung.de
Wir danken der Lange Rode Stiftung, die dieses Programm durch ihre großzügige Förderung
ermöglicht!
Die interreligiösen Feiertage für die vor uns liegende Zeit finden Sie auf diversen Internetseiten,
u.a. unter https://www.hamburg.de/interreligioeser-kalender/.
Wir wünschen allen Gläubigen frohe Festtage!
Viele Grüße
Klaus-Georg Poehls Dirk Lau Rolf Starck
(Vorstand der Initiative Weltethos e.V.)

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